12 Fragen und Antworten zur Fonds-Schließung des Nordea Stable Return
18 Milliarden Euro Volumen – und es werden immer schneller immer mehr.
Der Makler-Liebling und Milliarden-Mischfonds Nordea Stable Return nimmt ab heute keine neuen Anleger mehr auf. Das teilte die Fondsgesellschaft ihren Anlegern gestern Nachmittag mit. Teil der Ankündigung ist ein Frage-und-Antwort-Papier, in dem Nordea über die wichtigsten Punkte des Soft-Closings aufklärt:
1. Was sind die Gründe für das Soft Closing des Nordea Stable Return?
In den vergangenen drei Jahren hat der Nordea Stable Return beträchtliche Mittelzuflüsse verzeichnet. So ist sein Volumen per Ende August auf mehr als 18 Milliarden Euro angestiegen, siehe Grafik unten. Damit hat der Fonds die Kapazitätsgrenze der zugrunde liegenden Anlagestrategie erreicht. Aus diesem Grund haben wir beschlossen, den Nordea Stable Return per 7. September auf unbestimmte Zeit einem Soft Closing zu unterziehen.
2. Was verstehen Sie unter einem Soft Closing?
Unter einem Soft Closing verstehen wir die Umsetzung folgender Maßnahmen:
· Der Erwerb von Anteilen des SRF sowie der Umtausch in SRF-Anteile durch einen Anleger, der nicht bereits im SRF investiert ist, werden nicht mehr akzeptiert.
· Bereits bestehende Anteilsinhaber können auch weiterhin Anteile erwerben, umtauschen und veräußern.
3. Warum haben Sie sich zum jetzigen Zeitpunkt für ein Soft Closing entschieden?
Mit der Entscheidung für ein Soft Closing gibt Nordea ein klares Signal an seine Anteilsinhaber. Im Sinne der bereits im Fonds investierten Anleger hat das Soft Closing zur Folge, dass der Fonds mit sofortiger Wirkung keine neuen Anleger mehr akzeptiert und auch das Marketing des Fonds für neue Investoren eingestellt wird. Damit tragen wir dem Umstand Rechnung, dass die Beziehungen zu unseren bereits bestehenden Kunden für Nordea oberste Priorität haben. Schließlich gibt uns die Umsetzung der oben genannten Maßnahmen die Möglichkeit, die zukünftige Umsetzung unseres Investmentansatzes sicherzustellen, die Mittelzuflüsse zu kontrollieren und die Kapazität des Fonds zu steuern.
4. Sind von diesem Soft Closing auch andere vom Multi Assets-Team gemanagte Portfolios betroffen?
Nein. Das Soft Closing des Nordea Stable Return wird keine Auswirkungen auf andere Teilfonds beziehungsweise Strategien haben, die vom Multi Assets-Team gemanagt werden. So sind insbesondere der Nordea Flexible Fixed Income Fund und der Nordea Multi Assets Fund nicht von denselben Kapazitätsbeschränkungen betroffen wie der Nordea Stable Return.
5. Welche vom Multi Assets-Team verwalteten Fonds sind derzeit bereits geschlossen?
Bisher unterliegt im Nordea 1 SICAV lediglich der Teilfonds Nordea Stable Equity Long/Short Fund Euro Hedged seit März 2016 einem Hard Closing, nachdem dieser Fonds im Laufe der Jahre erhebliche Mittelzuflüsse verzeichnet und damit die Kapazitätsgrenze für die entsprechende Anlagestrategie erreicht hatte.
6. Wie sollten sich Anleger verhalten, wenn ein Fonds kurz vor einem Soft Closing steht oder bereits für neue Investoren geschlossen worden ist?
Gute Fonds werden aus plausiblen Gründen für neue Anleger geschlossen, und in diesem Fall sind dies das hohe Bestandsvolumen sowie die Größe einiger Marktsegmente, in die der Fonds investiert. Sollten Investoren ihre Anteile vor diesem Hintergrund also veräußern? Im Allgemeinen sollten bereits bestehende Anteilsinhaber eines Fonds, für den ein Soft Closing angekündigt wird, investiert bleiben. Schließlich hat die entsprechende Fondsgesellschaft die Entscheidung für eine solche Schließung ja im Interesse der bestehenden Anteilsinhaber getroffen. So lange es also keine ungewöhnlichen Umstände – wie etwa einen Wechsel des Managements – gibt, sollten Anleger ihre Anteile behalten, um von den Vorzügen, die ein Soft Closing bieten kann, zu profitieren.
7. Welche anderen Investmentlösungen bietet das Multi Assets-Team von Nordea Kunden derzeit an?
Obwohl der Fonds sind derzeit bereits geschlossen?das Flaggschiff und gleichzeitig auch der größte Fonds von Nordea ist, verwaltet das Multi Assets-Team eine breite Palette weiterer Produkte, die auf derselben Anlagephilosophie basieren und die auf dasselbe Research zurückgreifen, wenn auch mit anderen Investmenteigenschaften.
Ein Beispiel dafür ist der Nordea Multi Asset Fund, der bei einer Volatilität von etwa 7 Prozent pro Jahr in einem normalen Marktumfeld eine Rendite von jährlich 5 Prozent über Geldmarktniveau anstrebt. Dieser Fonds wurde bereits vor mehr als fünf Jahren aufgelegt. Dabei handelt es sich um eine liquide Anlagealternative, welche die Risikoprämien in diversen Anlageklassen nutzt. Dabei setzt der Nordea Multi Asset Fund auf das Prinzip der Risikobalancierung sowie auf direktionale Strategien, während er gleichzeitig von Diversifikationsvorteilen profitiert. Der Multi Asset Fund bildet den Stable Return Fund zwar nicht ab, weist aber ein sehr ähnliches Volatilitätsprofil auf. Allerdings unterscheiden sich die beiden Fonds insofern voneinander, als sich der Multi Asset Fund nicht ausschließlich auf das Prinzip der Risikobalancierung konzentriert wie dies der Stable Return Fund tut. Gleichzeitig weist der Multi Asset Fund auch einen stärkeren Hebel auf und greift auf eine breitere Palette von Risikoprämien und direktionalen Strategien zurück als der Stable Return Fund. Darüber hinaus zielt der Multi Asset Fund auf Sicht von drei Jahren auch nicht ausdrücklich auf einen Kapitalschutz ab, sondern strebt lediglich eine Volatilität von rund 7 Prozent in einem normalen Marktumfeld an.
Parallel dazu strebt der Nordea Flexible Fixed Income Fund, der vor mehr als drei Jahren aufgelegt wurde, bei einer erwarteten Volatilität von 3 Prozent pro Jahr einen Ertrag von 2 Prozent pro Jahr über Geldmarktniveau an. Dabei handelt es sich um eine global ausgerichtete Anleihenlösung, die keinen Anlagebeschränkungen unterliegt und auf dem Prinzip der Risikobalancierung als Mittel zum Kapitalschutz beruht.
Für Kunden, die sich neben Kapitalschutz und attraktiven Erträgen eine Volatilität und ein Rückschlagrisiko ähnlich dem des Stable Return Fund wünschen, entwickelt das Team derzeit eine neue Strategie. Diese neue Anlagestrategie wird hauptsächlich in Anleihen und Währungen investieren, zu denen sie aber auch Aktien beimischen kann. Angestrebt wird ein Ertrag von jährlich 3 Prozent über Geldmarktniveau bei einer Volatilität von 4 Prozent pro Jahr.
8. Was geschieht mit der Gebührenstruktur des Fonds?
Nichts. Die aktuelle Gebührenstruktur wird sich nicht ändern.
Den Anteilsinhabern des Fonds geht am Mittwoch, dem 7. September, über die Transferstellen eine entsprechende Mitteilung zu.
9. Wird Nordea auch weiterhin regelmäßig aktuelle Informationen zu diesem Fonds zur Verfügung stellen?
Ja. Wir werden unseren bereits investierten Anteilsinhabern auch weiterhin den gewohnten Service bieten. Falls Sie spontan bereits Fragen zum Stable Return Fund haben, wenden Sie sich bitte an Ihren zuständigen Vertriebsansprechpartner.
10. Kann das Soft Closing des Fonds auch wieder aufgehoben werden?
Ja. Eine potenzielle Aufhebung des Soft Closing wird in Erwägung gezogen, sobald man zu der Auffassung gelangt, dass die Mittelzuflüsse in den Fonds seitens neuer Investoren verarbeitet werden können, ohne gleichzeitig die Interessen bereits existierender Anleger zu beeinträchtigen. Dafür gibt es allerdings keinen konkreten Zeitrahmen. Wir werden unsere Kunden jedoch umgehend informieren, falls sich an unserer Haltung bezüglich des Soft Closing im Laufe der Zeit etwas ändern sollte.
11. Wie werden Sie die Anleger darüber informieren, falls zusätzliche Kapazitäten innerhalb des Fonds verfügbar sein sollten?
Wenn wir eine Wiederöffnung des Fonds für neue Investoren beabsichtigen, wird diese Information über unsere Vertriebsmitarbeiter kommuniziert werden.
12. Was wäre der nächste Schritt, falls die Mittelzuflüsse der bereits investierten Anteilsinhaber unvermindert anhalten sollten?
Ab dem 1. Oktober werden wir das Soft Closing weiter begrenzen, indem wir das tägliche Handelsvolumen auf bis zu 1 Million Euro pro bestehendem Investor beschränken. Sollten sich diese verschiedenen Maßnahmen als ineffektiv herausstellen, werden wir weitere Maßnahmen ergreifen müssen, um die Mittelflüsse im Fonds einzudämmen. Dies könnte ein mögliches Hard Closing des Fonds sein.
Bei einem Hard Closing würde der Fonds sozusagen durch „höhere Gewalt“ für weitere Mittelzuflüsse gesperrt – und zwar unabhängig davon, ob solche Anlagegelder von bereits investierten Kunden oder von Neu-Anlegern stammen. Ein Hard Closing ist allerdings auch die letzte aller Optionen, weil der Fonds dadurch vollständig für neue Mittelzuflüsse geschlossen würde und damit für alle Investoren gleichermaßen nicht mehr zugänglich wäre.
Quelle: http://www.dasinvestment.com/was-berater-jetzt-wissen-muessen-12-fragen-und-antworten-zur-fonds-schliessung-des-nordea-stable-return/
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